Der Becher mit vertikal facettierter Wandung besitzt einen massiven Boden und läuft nach oben zum vergoldeten Trinkrand hin konisch auseinander. Auf einer Seite ist ein goldradiertes ovales Wappenschild in Rocaillen-Rahmung aufgebracht (schrägrechts geteilt: unten ein steigender Löwe, oben ein Vogel). Auf dem Schild, vergleichbar mit einer Helmzier ist ein nach heraldisch rechts blickender Hirschkopf angebracht. Zu den Seiten entwachsen dem Rahmen blühende Ranken und unten ist ein Schriftband mit „JE ME TON ESPERANCE EN DI[…?]“ angebracht.
Die Gestaltung mit goldgemaltem Wappen erinnert vom Anschein her an Zwischengoldgläser, deren Herstellung aber aufwendiger war.
Der Formtyp sowie der goldgemalte Dekor spricht für eine Entstehung in Schlesien, vgl. Europäisches Glas & Studioglas. Aukt. Kat. Dr. Fischer Kunstauktionen, Heilbronn. 301. Auktion, Teil 1, 19./20. April 2024, Nr. 329 (Schlesien, 18. Jahrhundert), vgl. auch ein Fußbecher mit goldgemaltem Wappen: Justyna Wierzchucka/Martin Kügler: Barockes Glas aus Schlesien. Ślaskie szkło barokowe. Hrsg. von Gabriela Zawiła und Markus Bauer. Katalog der Bestände des Riesengebirgsmuseums in Hirschberg und des Schlesischen Museums zu Görlitz. Görlitz/Zittau 2016, Nr. 30 (Schlesien, Schreiberhau, Preussler Glashütte Weiberberg, 3. Viertel des 18. Jh.).
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