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Prozession im Gebirge

Riefstahl, Wilhelm (1827–1888)

um 1865

Slider Bild - CC BY-NC-ND 4.0
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vermutlich Boetticher Nr. 15.

1861 durchquerte Wilhelm Riefstahl auf dem Rückweg aus Oberitalien das Passeiertal, das er 1863 erneut durchwanderte. Die erhabene Landschaft der Alpen und mehr noch das Leben der Tiroler Bergbauern, insbesondere ihre religiösen Bräuche, beeindruckten den Maler: "Das Volk liegt mir am Herzen", erklärte er, "sein Wesen, seine Art sind mir gänzlich ungebrochen, es ist eng mit dem Lande verknüpft. Kämpfend gewinnt es ihm Leben ab. Die malerische Tracht, die Gesichter vom edelstem Schnitt, kurz, es gibt nichts Interessanteres für einen Maler als das Passeierländchen" (Mit. nach: A. Wagner, Wilhelm Riefstahl, Kat. Neustrelitz 1975, S. 13.14).

Riefstahl bewasste sich anschließend schwerpunktmäßig mit religiösen Zeremonien in freier Natur, seien es Feldandachten, Trauerversammlungen oder Prozessionen. Hiewrzu zählen die Bilder "Andacht Passeyer Hirten auf dem Felde" (1864) oder "Kapelle bei Sankt Martin-Passeyer" in der Nationalgalerie Berlin.

Riefstahl wurde 1861 als Professor an die Kunstakademie in Karlsruhe berufen und 1874 zum Direktor ernannt. Sein Kollege, der norwegische Landschaftsmaler Hans Gude schreibt in seinen Erinnerungen: "Er war uns allen ein leuchtendes Beispiel, was man (Talent natürlich vorausgesetzt), mit energischem Willen und eisernem Fleiß erreichen kann. Er malte Szenen aus dem katholischen Volksleben, vor allem Menschenansammlungen und Gottesdienste vor einsam gelegenen Kapellen in der Schweiz und in Tirol. (...) Das Landschaftliche hatte denselben Stellenwert, es fand sich nichts, das nachlässig behandelt war. Die Liebe zur Naturschönheit hatte ihn veranlasst, alles zu studieren, sei es der Schatten auf den Gipfeln oder das kurze Alpengras auf steinigem Grund. Er war von strenger, ernster Natur, aber er besass ein warmes Freudesherz. (...) Riefstahl war derjenige, an den ich mich in Karlsruhe am meisten anschloss (...) Seine strenge Art erregte unter den Schülern Unmut. Er war der Meinung, daß man eine strenge Schule durchlaufen müsse, wenn man ein tüchtiger Künstler werden wollte und er selbst gab das beste Beispiel. Er vertrat seine Ansichten mit brennender Nüchternheit, aber auch mit Autorität und das gab böses Blut." Riefstahl gab seine Stellung auf und zog sich nach München zurück.
L. Dietrichson: Af Hans Gudes Liv og Værker. Kunstnerens Livserindringer, Kristiania 1899, S. 99 und und 109g.
Bereitstellende Einrichtung:
Inventarnummer:
Riefstahl-4
Objektbezeichnung:
Material:
Technik:
Öl
Maße:
Gesamt: Höhe: 56 cm; Breite: 118 cm
Signatur/Kennzeichnung:
signiert
Wo: unten rechts
Was: W. Riefstahl

Herstellung:

Datierung:
um 1865

Zugriff und Nutzungsmöglichkeiten

Zitierlink:
https://www.digicult-verbund.de/item/DE-4261/lido/dc00000255
Lizenz Metadaten:
CC BY-SA 4.0
Ins Portal übernommen am:
30.10.2025 17:42:32
Zuletzt veröffentlicht am:
30.10.2025 17:42:31
Erstellt am:
25.07.2024 12:21:10
Zuletzt geändert am:
20.10.2025 15:25:06

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