Beliebtes Motiv auf etruskischen Aschenkisten hellenistischer Zeit ist ein Zweikampf zwischen Kriegern, die gelegentlich als die Brüder Eteokles und Polyneikes, Söhne des Ödipus, identifiziert werden, und die sich im Zweikampf um die Vorherrschaft in Theben gegenseitig töten. Den nahen Tod der Kämpfer zeigen auch die beiden geflügelten, barbusigen, Fackeln tragenden göttlichen Wesen an, die die Szene flankieren. Es handelt sich um Vanth, das weibliche Gegenstück des etruskischen Charun, die wie hier auch im Plural vorkommen kann, und das Tor zur Unterwelt bewacht und die Seelen hinab begleitet. Neben dem typischen Unterweltssymbol könnte die Fackel auch im übertragenen Sinne für die Verbrennung des Leichnams stehen. Das Relief der Altenburger Aschenkiste aus Terrakotta ist Mittels Matrize hergestellt, und so findet sich dieses Relief in identischer Ausformung auf zahlreichen weiteren Urnen aus Etrurien. Solche Aschenurnen waren in Nordetrurien verbreitet und hatten einen Schwerpunkt um das Gebiet von Chiusi.