Ein Doppelbildnis bildet dies Aquarell durch die Teilung des einfassenden Passepartouts, als betrachte man es durch ein Fenster. Vor hellem türkisen Hintergrund fällt der Blick auf je zwei Vasen, oder eher bauchigen Flaschen mit kleiner Öffnung, im Blumenwasser der rechten bricht sich das Licht des blauen Hintergrunds dunkler. Drei einzelne Blüten ragen heraus, die Lilie in Weiß und recht groß schaut nach links, die Rose – hellrosa – neigt sich nach rechts hinüber, an ihr drei grüne Blättchen und dazwischen fast wie beschützt eine kleine lila Clematis. Im linken Teil, der durch ein gestreiftes Tischtuch mit dem rechten verbunden ist, eine zweite Vase, eine Karaffe auf einem hellgrauen weiteren Deckchen. Die beiden Vasen links sowie rechts verbindet eine liegende Flasche, das grüne Glas ihres Bauches liegt rechts, ihr Hals reicht bis in den Bildteil nach links und endet hinter der dortigen Vase. Aus der neigt sich nach links auch eine weiße Lilie, voll aufgeblüht, nach rechts mit ein wenig Grün ragt wohl die Dolde eines altrosa-farbenen Fingerhuts. An deren Blattwerk scheint etwas zu krabbeln, vielleicht eine Biene und oben darauf ein weißer Schmetterling, eher klein und fast nur ein Schemen. Ursprünglich signierte Heinig das Gesamtwerk links unten mit der Jahreszahl 90, in der geteilten Fassung erhalten beide Elemente eine eigene Signatur mit dem Jahr 91.