2. digiCULT.web-AnwenderInnentreffen 8. April 2024

Florian Böings, Leiter der Museen im Kulturzentrum Rendsburg begrüßt die Verbundmitglieder

Am 8. April 2024 fanden sich rund dreißig digiCULT.web-NutzerInnen aus Schleswig-Holstein und Hamburg zum zweiten AnwenderInnentreffen im Kulturzentrum Rendsburg ein.

Die fünf großen Themenblöcke waren folgende: Zwei Neuerungen in digiCULT.web: das Update der Standortverwaltung und die Erweiterung Zustand/Restaurierung; die optimale Handhabung der neuen Medienverwaltung und Bildrechte sowie professionelle Reprofotogafie von Museumsobjekten.

Erneut konnte digiCULT sich über die Gastfreundschaft des Museumsleiters Florian Böings freuen, der die digiCULT-Verbundmitglieder in seinem Haus willkommen hieß und in die Sonderausstellung „Bartholomäus. Die historischen Uniformbilder eines Häftlings der Rendsburger Strafanstalt“ einlud. Von diesen Uniformbildern hatte digiCULT-Fotografenmeister Sönke Ehlert Reproaufnahmen gefertigt, welche für die Planung von Ausstellungen unverzichtbar seien.

Auch Frauke Rehder, Geschäftsführerin der digiCULT-Verbund e.G., begrüßte die Verbundmitglieder herzlich und betonte, wie wichtig die Fortführung des digiCULT.web-AnwenderInnentreffen in Präsenz für den persönlichen Austausch sei. Zur Verbundkonferenz am 17. Juni 2024 soll es diese Möglichkeit erneut geben, die ebenfalls im Kulturzentrum Rendsburg stattfinden wird.

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Nach einer Vorstellung des Teams präsentierte Lukas Städing die Verbesserungen in der Standortverwaltung und Standortverknüpfung. Damit werden bspw. die Georeferenzierung von Standorten, eine gemeinsame Nutzung der Standorte und zusätzliche Angaben zum Standort im Verwaltungsbereich sowie präzise Angaben zur Objektbewegung in der Verknüpfung am Objektdatensatz ermöglicht. Hierzu ging Städing auf Fragen der einzelnen Häuser ein, etwa zu historischen Standorten.

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Im Anschluss erläuterte Städing die Erweiterung im Erfassungsbereich „Zustand/Restaurierung“, die seit 2. Februar 2024 aktiv ist. Seitdem besteht die Möglichkeit, auch in diesem Feld mit kontrollierten Vokabularen zu arbeiten, um gezielte Suchanfragen stellen zu können. Außerdem hat sich der Bereich „Zustand“ so erweitert, dass z.B. die Vollständigkeit eines Keramik-Service angegeben werden kann oder bei welchen Objekten in der Handhabung Vorsicht geboten ist (Gefahrenstoffe/Schadstoffe etc.). Neu ist auch, dass im Feld „Maßnahmen“ Restaurierungsabsichten vermerkt werden können. Diese Angaben sind ebenfalls in den Listen und Karteikarten zum Ausdrucken verzeichnet.

Daraufhin erklärte Dr. Johannes Bracht detailliert die optimale Handhabung der neuen Medienverwaltung, die seit bald einem Jahr aktiv ist. Mediendateien für z.B. das Portal Museen Nord liegen nun auf einem eigenen Server bei der Universität Marburg, wodurch der Upload größerer, hochaufgelöster und vor allem nachhaltigerer TIF-Bilddateien möglich wurde. TIF-Dateien sind detaillierter und schärfer als komprimierte und instabile JPEG-Bilder und entsprechen dem Standard für Langzeitarchivierung. Außerdem speichert das TIF-Format eine hohe Farbtiefe; welche für den Druck von Objektfotos, z.B. für Kataloge und andere Publikationen, wichtig ist. Leider sind diese Vorteile bisher mit dem Nachteil der langen Ladezeit der Bilder (Kacheln) verbunden. Bis die TIF-Datei komplett verarbeitet ist, ist Geduld gefordert oder es werden in der Wartezeit parallel andere Aufgaben erledigt. Anhand eines Videos erläuterte Bracht die einzelnen Schritte im Speichervorgang. Neben Bildern lassen sich auch Leihverträge und Kaufverträge in die Medienverwaltung hochladen, sodass sie mit mehreren Objekten verknüpft werden können.

Im zweiten Punkt ging Bracht auf die Rechte am Objekt und die Rechte am Bild ein. So sind laut der "Rechtsfibel für Digitalisierungsprojekte in Kulturerbe-Einrichtungen" von Paul Klimpel (Nov. 2022, S. 29-30) Reproduktionsfotos von zweidimensionalen Gemälden, deren Schöpfer über siebzig Jahre tot sind, gemeinfrei. Fotoaufnahmen von Skulpturen in einem Arrangement im Raum, hingegen nicht.

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Nach einer Mittagspause stellte digiCULTs Fotografenmeister Sönke Ehlert seine Arbeit in den Museumssammlungen vor. Wenn die Häuser ihre Werke selbst fotografieren möchten, empfiehlt Ehlert neuere Kameratypen, welche stabile TIF und RAW-Daten aufnehmen können. Neben Reproaufnahmen von Objekten bietet Ehlert auch die Digitalisierung von historischen Glasnegativen an.

Frauke Rehder dankte den Anwesenden für die große Beteiligung und die Anregungen, die das digiCULT-Team diskutieren wird.

Interessierte hatten am Nachmittag die Möglichkeit gemeinsam mit Dr. Jens Ahlers, Vorstandsvorsitzender der Genossenschaft, die historischen Uniformbilder der Sonderausstellung „Bartholomäus“ anzusehen, die bis zum 23. Juni 2024 gezeigt werden.

Fotos: Sönke Ehlert